F 2013 89 Min. OmU FSK ungeprüft

De toutes nos forces

Mit ganzer Kraft
Filmplakat

Regie: Nils Tavernier
mit: Jacques Gamblin, Alexandra Lamy, Fabien Héraud, Sophie de Fürst, Pablo Pauly, Xavier Mathieu, Christelle Cornil, Frédéric Epaud u.a.

Synopsis

Paul Amblard (Jacques Gamblin) hat gerade seinen Job als Wartungsingenieur für Skilifte verloren, doch die Rückkehr zu seiner Familie erfolgt alles andere als freiwillig. Denn Paul empfand die berufsbedingten wochenlangen Trennungen von Frau und Kindern nie als Opfer. Der ehemalige Hobby-Leichtathlet hat es nie verwinden können, dass sein zweites Kind mit einer Körperbehinderung zur Welt kam. Und so fühlt er sich jetzt doppelt bestraft. Denn sich auf Julien (Fabien Héraud) einzulassen, der von klein auf im Rollstuhl sitzt, das konnte Paul noch nie, und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Seine Rückkehr in den Schoß der Familie macht denn auch niemanden wirklich glücklich: Paul ertrinkt in Selbstmitleid und redet kaum ein Wort. Seine Frau Claire (Alexandra Lamy) findet es unerträglich, wie er Julien aus dem Weg geht und eine Distanz wahrt, die schon tragische Züge hat. Und sie weiß natürlich auch, dass ihre Ehe längst nur noch auf dem Papier besteht. Doch jeder Versuch, mit Paul zu reden, endet im Streit. Nicht einmal Sophie (Sophie de Fürst), Juliens ältere Schwester, die nicht mehr zu Hause wohnt, gelingt es, zwischen den unversöhnlichen Parteien zu vermitteln.

Julien selbst ist – abgesehen von seiner Behinderung – ein Teenager wie jeder andere. Mit seinen Freunden albert er herum, manchmal beobachtet er heimlich eine nackte Fremde im Haus gegenüber durch sein Fernglas, und er verliebt sich in ein Mädchen aus seiner Behinderteneinrichtung. Mit seinen 17 Jahren rebelliert er auch schon mal und das bekommt vor allem seine Mutter zu spüren, die zwischen der Arbeit in ihrem Frisiersalon und der Fürsorge für ihren behinderten Sohn keine Minute zur Ruhe kommt.

Ihre Hoffnung, dass Paul sich nun verstärkt um seinen Sohn kümmert, erfüllt sich natürlich nicht. Weil Paul mehr Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr oder in der örtlichen Kneipe als mit Julien verbringt, hängt der wie bislang vor allem mit seinen besten Freunden ab – zwei pubertierende Jungs, die nichts als Unsinn im Kopf haben. Als sie eines Tages in der väterlichen Garage alte Zeitungsausschnitte entdecken, die von Pauls Erfolgen als Leichtathlet berichten, der vor langem sogar etliche Ironman-Triathlons bestritt, keimt in Julien eine Idee, wie er die Distanz zu seinem Vater vielleicht doch noch überwinden kann.

Er schlägt ihm vor – inspiriert von einem amerikanischen Vater-Sohn-Triathlonteam –, dass sie gemeinsam für den Ironman France trainieren, der traditionell im nächsten Sommer in Nizza stattfinden wird. Paul hält das Ganze für eine Schnapsidee und erteilt Julien eine barsche Abfuhr. Der lässt sich jedoch nicht entmutigen und setzt darauf, dass steter Tropfen den Stein höhlt. Er macht sich sogar seine behinderten Klassenkameraden zunutze, doch deren Unterstützung geht nach hinten los: Paul bleibt hart und herrscht seinen Sohn an, er solle sich die blödsinnige Idee ein für alle Mal aus dem Kopf schlagen. Julien war davon überzeugt, dass er seinen Vater doch noch umstimmen könnte, doch nun ist seine Verzweiflung groß – und er haut im Rollstuhl von zu Hause ab. Als sein Verschwinden bemerkt wird, organisieren Familie und Freunde eine Suchaktion, die nach vielen bangen Stunden ein glückliches Ende nimmt: Julien wird an einer Autobahntankstelle aufgegriffen. Dies ist der Moment, in dem Paul endlich aufwacht und begreift, das Juliens kleine Flucht ein Hilferuf war. Widerwillig zwar und alles andere als optimistisch, erklärt er sich endlich bereit, mit seinem Sohn für den Triathlon zu trainieren. Doch eins ist klar: Die Beiden nähern sich erstmal nur zögerlich an.

Julien ist überglücklich und genießt jede Minute, die er mit Paul verbringt – bis Claire beginnt, Vater und Sohn Steine in den Weg zu legen. Sie hält Juliens Teilnahme an dieser sportlichen Herausforderung für viel zu gefährlich. Als sich der Junge bei einer halsbrecherischen Talabfahrt auf einem von Paul umgebauten Tandem-Rad leicht verletzt, sieht sie sich natürlich bestätigt. Sie verlangt ultimativ von Julien, dass endlich Schluss sein soll mit diesem Unsinn – zumal es ihr wehtut zu sehen, wie der Sohn, dem sie klaglos ihr ganzes Leben geopfert hat, ihr entgleitet und sich täglich besser mit seinem einst so distanzierten Vater versteht. Doch als Julien ihr klarmacht, dass sie ihn nicht ewig bemuttern und wie eine Glucke vor allem und jedem beschützen kann, hat Claire ein Einsehen. Und stellt sich ganz in den Dienst von Projekt Ironman. Während der Vorbereitung schauen Paul und Julien einmal sogar „Rocky“ – die klassische, inspirierende Story vom sportlichen Underdog, der gegen jede Chance beweisen will, was wirklich in ihm steckt.

Auf der Zielgeraden scheint jedoch plötzlich alles umsonst gewesen zu sein, denn die Zulassungskommission des Ironman France verweigert Julien mit einer fadenscheinigen Begründung die Teilnahme. Doch auch die Organisatoren dieses großen Sportevents erleben, wie hartnäckig der Junge sein kann, wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat. Und so stehen Vater und Sohn eines frühen Sommermorgens tatsächlich am Strand von Nizza, inmitten von 2700 hochmotivierten Athleten, die wie sie auf diesen großen Tag hin trainiert haben. Vor Paul und Julien liegen 3,8 Kilometer Schwimmen im offenen Meer, eine 180 Kilometer lange Radstrecke durch die Seealpen und abschließend ein 42-Kilometer- Marathon nach Antibes und zurück.

Als der Startschuss fällt, gibt es kein Zurück mehr. Und die größte Herausforderung ihres Lebens nimmt unwiderruflich ihren Lauf …

Trailer

Kritiken

« Sur le papier, le pathos était à craindre, mais, à l'écran, tout est sec, à l'os, d'une énergie formidable et d'une crédibilité à toute épreuve. Un film qui emporte. »

« Triomphalement accueilli lors des avant-premières, ce film est un peu comme une chanson des Rolling Stones, une partition de Mozart, un tube inoxydable d'Hallyday. Il donne envie d'avoir envie. De se battre et d'aimer. »

Preise

Salamandre d'Or - Meilleur Film
Festival du Film
de Sarlat
2013

Szenenbilder